Eine kleine Gruppe von ‘Supersharern’ verbreitet die Mehrheit der Fake News: Ein besorgniserregendes Muster

In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien dominiert wird, ist die Verbreitung von Fake News zu einem bedeutenden Problem geworden. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass es nicht die Mehrheit der Nutzer ist, die diese schรคdlichen Informationen verbreitet, sondern eine sehr kleine, aber รคuรŸerst aktive Gruppe, die sogenannten ‘Supersharer’. Diese Gruppe ist verantwortlich fรผr die Mehrheit der Fake News, die wir online sehen.

Ein Benutzer mit dem Namen MildlySerious kommentierte, dass wรคhrend der Pandemie nur eine Handvoll von Konten enorme Mengen an Desinformationen verbreiteten. Diese Beobachtung wird durch eine Studie unterstรผtzt, die zeigt, dass weniger als 1 % der Online-Nutzer fรผr 80 % der Desinformationen verantwortlich sind. Diese ‘Supersharer’ haben eine erstaunliche Fรคhigkeit, Fehlinformationen weitreichend zu verbreiten, was die Bemรผhungen zur Bekรคmpfung solcher Inhalte umso dringlicher macht.

Ein anderer Kommentar, der von derekbreden gemacht wurde, beleuchtet die Problematik der sogenannten ‘blind retweeters’. Diese Benutzer teilen unkritisch alles in ihrem Feed, oft ohne es selbst gelesen zu haben. Dieses Verhalten verstรคrkt nur die Verbreitung von Fake News. Man kann sich gut vorstellen, wie eine kleine Menge von engagierten Nutzern eine Flut von Tweets und Posts schafft, die dann von einer breiten, unkritischen Masse weiterverbreitet wird.

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Das Phรคnomen wird durch die sogenannte 1-9-90 Regel erklรคrt, die von prox beschrieben wurde. Laut dieser Regel sind nur 1 % der Nutzer aktiv in der Produktion von Inhalten, wรคhrend 9 % kommentieren und teilen, und die restlichen 90 % die Inhalte passiv konsumieren, ohne aktiv mitzuwirken. Diese Verteilung trรคgt dazu bei, dass die Macht รผber die Informationsverbreitung in den Hรคnden weniger sehr aktiver Akteure liegt, was zur Gefahr der Verzerrung und Manipulation fรผhren kann.

Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind schwerwiegend. Fake News kรถnnen nicht nur persรถnliche Meinungen beeinflussen, sondern auch politische Landschaften verรคndern, indem sie รถffentliche Debatten und Entscheidungen verfรคlschen. Kommentatoren wie techsupporter, der das Zitat โ€žJeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Faktenโ€œ nennt, unterstreichen die dringende Notwendigkeit, zwischen Meinung und nachprรผfbaren Fakten zu unterscheiden.

Ein mรถglicher Lรถsungsansatz wird von Barrin92 vorgeschlagen, der vorschlรคgt, einfache Einschrรคnkungen fรผr Retweets einzufรผhren. Diese MaรŸnahme kรถnnte die schnelle Verbreitung von Fake News eindรคmmen, ohne die Mehrheit der Benutzer wesentlich zu beeintrรคchtigen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, vor allem angesichts der Geschรคftsinteressen von Social-Media-Plattformen, die von hohen Nutzerzahlen und -aktivitรคten profitieren.

Letztlich zeigt die Diskussion, dass es keinen einfachen Weg gibt, das Problem der Fake News zu lรถsen. Es bedarf einer Kombination aus technischen MaรŸnahmen, regulierenden Eingriffen und einer Verbesserung der Medienkompetenz der breiten ร–ffentlichkeit. Nur so kรถnnen wir hoffen, die schรคdlichen Auswirkungen von Desinformationen in den Griff zu bekommen.


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